Sehenswertes in der Reichsburg "Hayn in der Dreieich" (1)
Die Turmburg
Die Turmburg ist eigentlich die erste Burg in der Burg. Sie ist das älteste, zurzeit sichtbare Bauwerk der Burganlage, errichtet zwischen 1060 und 1080 neben dem königlichen Jagdhof. Sie ist die Stammburg der Herren von Hagen und ehemaliger Sitz der Vögte des kaiserlichen Bannforstes Dreieich. Um 1180 wurde die Turmhügelburg mit Errichtung der Reichsburg Hayn in der Dreieich als zweiter Bergfried in die großzügige Burganlage einbezogen. Die Turmhügelburg ist von großer Bedeutung für den europäischen Burgenbau. Sie gilt als die älteste, in aufwendigen Resten erhaltene Steinburg und besterhaltendste Turmburg Deutschlands. 1750 stürzte die Turmhügelburg bis auf die noch erhaltene, 22 Meter hohe Westwand ein. Diese Westwand dient heute als Bühnenhintergrund der malerischen Freilichtbühne.
Der Bergfried
Der Bergfried wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts im Stil eines französischen Donjon von den Herren von Hagen-Münzenberg errichtet. Er bewährte sich nicht nur als Machtsymbol sondern auch als letzter Zufluchtort der Burgbewohner. Deshalb befindet sich der ursprüngliche, noch heute sichtbare Zugang in sechs Metern Höhe. Mit einem Durchmesser von über 14 Metern zählt er zu den größten Bergfrieden, die jemals in Deutschland erbaut wurden. In den Jahren 1792/93 wurde der Bergfried bis zur heutigen Höhe abgetragen. Im Innern beeindruckt das sechzehneckige Gewölbe des ehemaligen Verlieses. Dieser Raum dient heute als Standesamt, kann aber auch für Veranstaltungen angemietet werden.
Der Palas
Den Palas errichteten die Herren von Hagen-Münzenberg um 1180 als repräsentatives Wohngebäude. Unter den Herrn von Falkenstein erfolgte nochmals eine Erweiterung nach Osten und Süden. In den Jahren 1792/93 wurden vorgelagerte Zwingermauern für den Chausseebau abgebrochen. 1802 stürzten erste Teile des Palas ein. 1881 begann der Geschichts- und Heimatverein mit Sanierungsarbeiten, die bis heute anhalten. Im Erdgeschoß sind die Küche mit dem gemauerten Herdsockel, eine Speisekammer und der zentrale Fest- und Speisesaal mit gut erhaltenen Pfeilersockeln zu erkennen. Die im Original erhaltenen romanischen und gotischen Kellergewölbe dienen heute kulturellen Veranstaltungen, können aber auch für private Anlässe gemietet werden. Während des Burgfestes nimmt der romanische Keller den Phantastischen Markt auf. In der Ruine finden eine Taverne und mittelalterliche Verkaufsstände Platz.
Die Burgmauer
Die Burgmauer entstand um 1180, als der königliche Jagdhof in eine ausgedehnte Reichsburg umgewandelt wurde. In einigen Abschnitten ist noch eine fischgratähnliche Mauertechnik zu erkennen. Diese ehemals römische Mauertechnik fand bis in das frühe Mittelalter Anwendung und deutet auf italienischen Einfluss bei der Erbauung hin. Der ehemalige Wehrgang ist zwischen Palas und Untertor noch gut erhalten
Rosenhecken und Rosenhaag
1985 begann unter der Obhut des Geschichts- und Heimatvereins die Anpflanzung von über 100 historischen Rosensorten im gesamten Burggelände. Bemerkenswert ist neben dem Zugang zur Burg die Rosenhecke. Sie folgt dem ursprünglichen Verlauf der an dieser Stelle nicht mehr vorhandenen Burgmauer. Von Mai bis Juli zeigen sich die meist einmalblühenden Rosen von einer traumhaften Üppigkeit. Am Ende der Rosenhecke entfaltet sich der Rosenhag mit seinen Spalieren und Bögen. Einmalblühende, historischen Rosen wechseln sich hier mit modernen Dauerblühern ab. In der Mitte laden ein Tisch aus einem historischen Mühlenstein und eine Sitzbank zum Verweilen ein. Das gesamte Burggelände zählt inzwischen unter Fachkreisen zu den wichtigsten Rosengärten Deutschlands.
Die Burgbrücke
Die ehemalige Zugbrücke wurde 1783 in ihrer heutigen Gestalt umgebaut. Am Ende der Brücke sind auf der Nordseite Teile des 1790 abgetragenen, ehemals zweistöckigen Burgtores erhalten. Auf der Südseite wurden 2003 weitere Reste des Torbaues freigelegt. Im Mittelalter wurden auf der Burgbrücke die Wildhübner des kaiserlichen Bannforstes Dreieich belehnt.
Der Kräutergarten
Der Kräutergarten wurde 1984 von Mitgliedern des Geschichts- und Heimatvereins angelegt. Als Grundlage für die Auswahl der Pflanzen dienten die Landgüterverordnung „Capitulare de Villis“ von Karl dem Großen (der Sage nach Erbauer der Burg) und das naturheilkundliche Werk der Heiligen Hildegard von Bingen. Angepflanzt wurden Nutz- und Heilkräuter, Färberpflanzen und Blumen. Sie dienten den Burgbewohnern einstmals als Naturheilmittel oder zur Herstellung von Liebes- und Zaubertränken. Manche der Pflanzen sind heute vom Aussterben bedroht. Mitten im Kräutergarten hat der Geschichts- und Heimatverein 1984 das quadratische Fundament eines Gebäudes des königlichen Jagdhofes (10.Jh.) freigelegt und rekonstruiert.
Freilichtbühne und Burggarten
Vor der Turmhügelburg legten Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins 1925 die erste Freilichtbühne Hessens, die heute als eine der schönsten Deutschlands gilt, an. Im gleichen Jahr rief der Verein die „Burgfestspiele Dreieichenhain“, die überregional Dreieichhains Ruf als Festspielstadt festigten, ins Leben. Auf der Bühne finden heute im gesamten Jahresverlauf zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt. Die Freilichtbühne steht alljährlich auch im Mittelpunkt des Hayner Burgfestes.
Der Burggarten ist die historische Keimzelle von Burg und Stadt Hayn in der Dreieich (heute Dreieichenhain). Ausgrabungen belegen eine lückenlose Bebauung seit dem 9. Jahrhundert. Hier stand zunächst ein karolingisches Jagdhaus, gefolgt von einem ottonischen Königshof und mittelalterlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden der jeweiligen Burgherren. Ergraben wurde auch der Stadthof des ehemaligen Klosters Patershausen und eine kleine Lateinschule, an der der Reformator und Freund Luthers, Erasmus Alberus lehrte. Der Burggarten kann für Freiluftveranstaltungen in stilvoller Umgebung angemietet werden. Während des Hayner Burgfestes sind hier die Bewirtungsstände der Vereine zu finden.
Der Burggarten ist die historische Keimzelle von Burg und Stadt Hayn in der Dreieich (heute Dreieichenhain). Ausgrabungen belegen eine lückenlose Bebauung seit dem 9. Jahrhundert. Hier stand zunächst ein karolingisches Jagdhaus, gefolgt von einem ottonischen Königshof und mittelalterlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden der jeweiligen Burgherren. Ergraben wurde auch der Stadthof des ehemaligen Klosters Patershausen und eine kleine Lateinschule, an der der Reformator und Freund Luthers, Erasmus Alberus lehrte. Der Burggarten kann für Freiluftveranstaltungen in stilvoller Umgebung angemietet werden. Während des Hayner Burgfestes sind hier die Bewirtungsstände der Vereine zu finden.
Die Burgkirche
Die Burgkirche wurde in ihrer heutigen Form in den Jahren 1710 bis 1718 errichtet, nachdem der Vorgängerbau 1669 abgebrannt war. Sie geht auf eine ottonische Kapelle aus dem 10. Jahrhundert zurück. In dieser Kapelle beteten nicht nur die Bewohner des königlichen Jagdhofes sondern auch die Oberhäupter des Heiligen Römischen Reiches, wenn sie zur Jagd im heutigen Dreieichenhain weilten. Die wertvolle Barockorgel aus dem Jahr 1791 stammt von der bekannten Orgelbauerfamilie Stumm. Von der ursprünglichen Originalausstattung blieb die Kanzel des Hayner Schreiners Aron Seitz erhalten.