Sehenswertes in der Reichsburg "Hayn in der Dreieich" (2)
Römischer Grabstein
Im Eingang des Palas hat der Geschichts- und Heimatverein unter dem Rest eines gotischen Kreuzgewölbes die Kopie eines römischen Grabsteines (Original im Dreieich-Museum) aufgestellt. Der Grabstein ist dem Römer Quintius Liberalis gewidmet und stammt aus der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts. Das christliche Kreuz im unteren Bereich lässt vermuten, dass dieser Grabstein im ersten Jahrtausend als Altarstein Verwendung fand. Nach einem Bericht von Matthäus Merian aus dem Jahr 1655 diente dieser Stein als Zinnenstein auf der Turmhügelburg. 1605 wurde er herausgebrochen und ebenerdig aufgestellt. Die Bergung dieses Grabsteins gilt als eines der ältesten Beispiele für Denkmalschutz in Deutschland.
Kirchhof
Im 12. Jahrhundert entstand zwischen Palas und Burgkirche ein kleiner Friedhof für die Bewohner der Burg. Zur Erinnerung an die frühere Verwendung ließ der Geschichts- und Heimatverein 1985 zwölf historische Grabsteine restaurieren und in diesem Bereich aufstellen. Der älteste Grabstein der Pfarrerstochter Eva Koch stammt aus dem Jahr 1571. Der jüngste Grabstein erinnert an den 1777 verstorbenen Pfarrer Gottlieb Friedel. Neben dem Seiteneingang der Burgkirche ist noch heute im Mauerwerk die Pforte zum Friedhof zu erkennen. In diesem Bereich findet während des Burgfestes ein Teil des Kinderprogramms statt
Schwarzpappel
Hinter der Turmhügelburg steht am Burgweiher eine sehr selten gewordene Schwarzpappel (Populus Nigra). In Europa wurde diese Schwarzpappel von der nordamerikanischen Pappel weitgehend verdrängt. Deshalb ist sie von dem Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste der artgefährdeten Pflanzen.
Dreieich Museum
Im Jahr 1909 gründete der Geschichts- und Heimatverein in der Altstadt eines der ältesten Heimatmuseen in Südhessen. Zwischen 1952 und 1960 errichteten Vereinsmitglieder in der vereinseigenen Burganlage das Museumsgebäude. Das heutige Landschaftsmuseum für die Landschaft Dreieich wurde 1959 in ein Kreismuseum umgewandelt, bis es 2010 wieder an den Geschichts- und Heimatverein rückübertragen wurde. 2003 erfolgte mit der Einweihung eines modernen Anbaus der vorerst letzte Bauabschnitt mit weiteren Verwaltungs- und Ausstellungsräumen sowie dem Museumsbistro „Burgbeiz“. Wechselnde Sonderausstellungen, Sammlungen zur Vor- und Frühgeschichte, der Geschichte von Burg und Stadt Dreieichenhain, Exponate aus der Vergangenheit der Dreieich und die Darstellung des alltäglichen Lebens unserer Altvorderen machen das Museum zu einem attraktiven Anziehungspunkt.
Burgbrunnen
Der Schacht des Burgbrunnens stammt noch aus der Erbauungszeit der Burg (12.Jh.). 1963 wurde auf den romanischen Brunnenschacht der Aufbau eines Ziehbrunnens aus dem Bereiterhof (Fahrgasse 53) gesetzt. Das Querstück trägt die Jahreszahl 1559.
Burgbeiz
Eingefügt zwischen historischen Mauern (12. und 18. Jh.) wurde das Museumsbistro und Vereinslokal des Geschichts- und Heimatvereins im Mai 2003 in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt. Die Einbindung in den neuerbauten Museums-Anbau macht den Besuch der Burgbeiz zu einem Erlebnis. Der Kontrast zwischen Stahl, Glas und Rotliegendem, einem uralten Sandstein aus der Epoche des Rotliegenden, verleiht dem Gastraum ein einzigartiges Ambiente. An dieser Stelle der Burg gehen untergegangene Baustile eine elegante Symbiose mit der Postmoderne ein.
Ludwig Erk Brunnen
Dieser Brunnen zu Ehren Ludwig Erk`s (bedeutender Volskliedsammler lebte von 1813 – 1820 in Dreieichenhain) schuf der Bildhauer Wilhelm Fahrenbruch zur Einnerung. Der Brunnen wurde 1939 in der Altstadt aufgestellt und 1968 in den Burggraben versetzt, als der früher zum Schutz der Burg mit Wasser gefüllte Graben in eine Grünanlage umgewandelt wurde. Während des Burgfestes verschwindet der Brunnen zwischen den Ständen des Mittelalter-Marktes „Herrenborn“.
Weitere Informationen zur Reichsburg Hayn in der Dreieich finden Sie unter » www.burg-hayn.de